Zahlen & Fakten: | Parkplatz: ca. 516 m Höchster Punkt: ca. 540 m Höhenunterschied: ca. 24 m Länge: ca 4,3 km Dauer: ca. 2,5 Std | |
Parken & Anfahrt: | Parken am Wegesrand in der Westenstraße möglich Um die Anfahrt zu planen, nutze bitte die interaktive Karte ganz | |
Hinweise: | Malsachen mitnehmen damit sich die Kinder ganz wie kleine Forscher fühlen können. | |
Schwierigkeit: | ![]() ![]() | |
Kinderwagentauglich: | ![]() | |
Landschaft: | ![]() | |
Aussicht: | ![]() | |
Outdooractive link: | Hier klicken |
Zum Ausklang der Osterferien wollten wir schließlich am Sonntag zwar schon nochmal ein wenig hinaus in die Natur, aber eigentlich ohne größere Wanderung. Denn man mag es kaum glauben: auch wenn die Auswahl der vorangegangenen Touren ganz im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit v.a. unserer jüngsten erfolgte und diese somit für uns Erwachsene eigentlich nicht mehr als etwas ausführlichere Spaziergänge waren, wir fühlten uns, wie mit einer mehrtägigen Hüttentour in den Knochen. Aber man darf als erwachsener Wanderer tatsächlich nicht unterschätzen, wie anstrengend es sein kann, im Berg nicht sein eigenes Tempo zu laufen, an den scheinbar ungünstigsten Stellen zu verweilen und beim Gehen die eigene Spur vor allem danach zu wählen, was für das begleitete Kind günstig und bequem ist. Entsprechend führte uns unser Ausflug auch nicht in ein Tal, Mittelgebirge oder gar die Alpen, sondern schlicht an den Chiemsee. Unser eigentliches Ziel war das RÖMERMUSEUM BEDAIUM in Seebruck. Nur, dass dieses aber erst ab 14 Uhr seine Pforten öffnete und das Wetter viel zu schön war, um bis dahin in der Wohnung zu hocken. Also machten wir uns schon am Vormittag auf, um einige Stationen des von dort startenden archäologischen Rundwegs im Vorfeld abzuklappern. Auf insgesamt 27 km werden hier an insgesamt 10 Stationen ausgewählte frühgeschichtliche Fundstätten und Bodendenkmäler aus 4000 Jahren vorgestellt. Primär richtet sich dieser Rundweg an Radfahrer, ist aber auch zu erwandern. Für uns mit den Kindern aber natürlich nicht zu machen. Stattdessen wollten wir die uns interessierenden Stationen so nah wie möglich mit dem Auto anfahren. Als erstes Ziel entschieden wir uns für die bei Truchtlaching liegenden Stationen 4 und 5, eine keltische Viereckschanze sowie eine frühmittelalterliche Fluchtburg. Hier merkten wir schnell, was die Aussage der Homepage, der Weg sei bewusst abseits der gängigen Hauptverkehrsrouten gewählt, bedeutet und dass das “mit dem Auto anfahren” nicht immer funktioniert. Nun hatten wir uns aber diese zwei Ziele ausgesucht und suchten uns kurzer Hand einen geeigneten Stellplatz in der Westendstraße. Diese führt in ihrer Verlängerung direkt in das Landschaftsschutzgebiet, das die beiden Fundstellen beheimatet.
Anfangs war unser Weg noch asphaltiert bzw. aus Betonplatten aufgebaut. Schon bald ging er aber in einen geschotterten Feld- und Waldweg über, der dann auch zunehmend Mittelbewuchs aufwies. Insgesamt entsprach die Strecke aber unseren Erwartungen: wenig anspruchsvoll, weitgehend eben und für einen Familienspaziergang angenehm breit ausgeführt. Und durch den Wechsel von offener Flur mit Blick zur Alz und dem offenen Auwald mit feuchten Senken wurde auch dem Auge ausreichend Abwechslung geboten. Auch die Kinder fanden diesen Weg nicht langweilig, sondern machten sich mit Begeisterung auf die Suche nach der versprochenen “Burg”. Vorbei an der Abzweigung zu unserer zweiten Station, die wir aber erstmal links liegen ließen, erreichten wir schließlich nach etwa 1,5 km Wegstrecke die frühmittelalterliche Anlage. Um hier nicht in die Enttäuschungsfalle zu tappen, hatten wir die Kinder schon im Vorfeld darüber informiert, dass sie keine Burg im klassischen Sinne sehen werden, sondern eine, wie sie noch viel früher ausgesehen hat. Der Entdecker- und Forschergeist war also geweckt und als wir an dem rekonstruierten Abschnitt der Fluchtburg mit ihrer dreifachen Wall-Graben-Anlage ankamen, musste direkt die Treppe zur obersten Ebene erklommen werden. Hier wurden dann neben der wohlverdienten Vesper auch Skizzenblock und Stifte ausgepackt, um diese Fundstelle “fachmännisch” zu dokumentieren. Wir Eltern hatten dadurch die Möglichkeit uns entspannt an den aufgestellten Tafeln über den historischen Hintergrund dieses Ortes, aber auch zu Flora & Fauna des Alz-Knies zu informieren.
Von hieraus ging es erst noch mal ein Stückchen auf gleichem Weg zurück, ehe wir nach vielleicht halber Strecke wieder an die Abzweigung zur keltischen Viereckschanze kamen. Der Weg führte nun leicht bergan über einen Wiesenabschnitt.
Hier ist auch vor erneutem Eintritt in den Wald ein Tisch mit zwei Bänken aufgestellt, der zum Verweilen einlädt. Nun wieder im Halbschatten der Bäume unterwegs, ist es nicht mehr weit, bis man die gut erhaltene Wallanlage der Schanze erstmals im Wald erkennen kann. Dennoch braucht es noch einige hundert Meter, bis die Anlage soweit umrundete ist, dass man sich vor dem rekonstruierten Tor wiederfindet. Dieses war nun leider erstmal verschlossen. Nun ist die Wallanlage in heutiger Zeit aber nicht mehr unüberwindbar und so wurde den Damen der Familie schon bald von innen aufgetan. Der Verschlussmechanismus mit dem Querbalken wurde dann erst einmal ausgiebig untersucht, ehe das Tor wieder verschlossen wurde, um die Anlage wie vorgefunden zu verlassen.
Der Weg führte uns dann noch ein Stückchen durch den Wald, ehe der letzte Abschnitt über die Felder uns nochmal einen Blick auf die Alz-Aue und unseren Hinweg ermöglichte. Die letzten 300 Meter schließlich gingen wir auf derselben Strecke zurück, die uns schon zu den historischen Anlagen geführt hat. Und obwohl wir es an dem Tag ja eigentlich langsam angehen lassen wollten, waren es am Ende des Rundwegs sogar gemütliche 4,9 Kilometer. Den Weg zum Museum in Seebruck sowie zu zwei weiteren Stationen des Rundwegs legten wir dann aber doch wieder im Auto zurück.
Fluchtburg nach ca. 1,5 km — Viereckschanze nach ca. 2,5 – 3 km |
Eine ausführliche Beschreibung des anschließenden kulturellen Programm und weitere Stationen des Rundwegs findet sich übrigens auf unserem Partner-Blog Erlebnis Archäologie – Archäologie und Geschichte erleben und begreifen |
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Viel Spaß beim Nachwandern wünscht euch euer Mountainbatchers Team !! |
Empfohlene Literatur ![]() | ||||||||||
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